Am 21.03.2025 begingen wir den Geburtstag unseres langjährigen, aktiven Mitglieds Rosa Wegelin.

1992 kam sie mit ihrem Ehemann Peter als Spätaussiedlerin aus Baschkortostan – westlich des Urals – nach Deutschland.

Die Deutsche aus Russland absolvierte das Konservatorium, spielte in der Philharmonie in der russischen Republik-Hauptstadt Ufa. In Deutschland musste sie ihr Leben neu aufbauen, da sie wie auch Peter am Arbeitsmarkt in Deutschland als professionelle Musiker nicht gefragt waren: „Die Kirche war unsere Rettung.“ In einer Kirchgemeinde haben sie mit ihren 3 Kindern Klavier spielen geübt. Das hat ihr gutgetan. Heute leitet Rosa mehrere Chöre in Leipzig, u.a. den Chor LIPA des Regionalverbandes der Vertriebenen und Spätaussiedler Leipzig/Nordsachsen. „Viele Frauen, die mitsingen, sind aus der Ukraine. Wir sprechen Russisch miteinander“, erzählt sie. Die deutschen Lieder helfen den Geflüchteten, die Sprache zu lernen. „Das freut mich so sehr, da bin ich nützlich!“.

Aber auch zuvor hat sie die Hände nie tatenlos in den Schoß gelegt, wirkte gemeinsam mit Peter in der Region Leipzig aktiv in der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland sowie im BdV mit und hat gemeinsam mit Peter einen Anteil an der Geschichte unseres Regionalverbandes. So leitete sie unter Anderem über 25 Jahre den Chor „Lied der Heimat“ des Leipziger BdV unter musikalischer Begleitung von Peter mit unzähligen Auftritten im In- und Ausland.

Anlässlich des 25. Jubiläums des Chores im Jahr 2023 hoben die Laudatoren; Peter Wolf und Dr. Manfred Hellmund, besonders das Engagement der Wegelins als Brückenbauer zwischen den Spätaussiedlern und Vertriebenen sowie Juden, Zuwanderern und Einheimischen hervor und würdigten auch ihren Beitrag zum Musikschaffen durch ihre Kompositionen. Als Zeugnisse der Beliebtheit der beiden brachten auch Mitglieder weiterer von ihnen betreuten Chöre wie LIPA, des Chores der Rheumaliga und der Grünauer Songgemeinschaft ihnen ihr Ständchen.

Seit 2023 hat das Kultur- und Begegnungszentrum der Vertriebenen und Spätaussiedler im Leipziger Haus der Demokratie eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Themennachmittage für Spätaussiedler“ auf Initiative und unter federführender Mitwirkung von Rosa Wegelin ins Leben gerufen. Ein Thema in der Folge beschäftigte sich mit dem Leben und Werken des leider bereits verstorbenen Lyrikers Reinhard Wurster, die teilweise auch mit Kompositionen von Rosa Wegelin vertont wurden. Zwei dieser Lieder wurden auch im Liederbuch der Stiftung Erinnerung, Begegnung, Integration – Stiftung der Vertriebenen im Freistaat Sachsen „Lieder der Deutschen aus dem östlichen Europa“ veröffentlicht.

Besonderer Dank gilt ihr auch für die musikalische Umrahmung der vielfältigen, mehrmals monatlich stattfinden, thematischen Veranstaltungen des Aussiedlerverbandes Sachsen e.V., das Engagement bei den wöchentlichen Chorproben, die persönliche Betreuung der Chormitglieder und die immer offene Bereitschaft, auch unser Kinder- und Jugendensemble „Sonnenschein“ zu unterstützen sowie gemeinsame Auftritte zu gestalten.

Der Landesverband der Vertriebenen und Spätaussiedler Sachsen/Schlesische Lausitz mit seinen Mitgliedsverbänden wünscht Rosa Wegelin zu ihrem Jubiläum alles Gute, vor allem Gesundheit und Schaffenskraft sowie die Motivation, unseren Verband auch weiterhin als musikalische Botschafterin in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Diesen Glückwünschen schließt sich auch der Beauftragte der sächsischen Staatsregierung für Vertriebene und Spätaussiedler; Dr. Jens Baumann, an.

Manfred Hellmund