Der AVS wurde am 8. November 2019 als Dachverband der sächsischen (Spät-)Aussiedler“ gegründet und ist offen für alle, insbesondere auch für Kontingentflüchtling und Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Dabei nehmen die beiden letztgenannten Bevölkerungsgruppen einen starken und weiterwachsenden Anteil ein. Mit über 230 beitragszahlenden Mitgliedern, darunter dem DRZ e.V. und der LmDR mit weiteren insgesamt über 500 Mitgliedern ist er der mitgliederstärkste Verband im LVS.
Die Satzung des AVS orientiert sich an denen des BdV und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, schränkt sich aber hinsichtlich der Vollmitgliedschaft weder von der Herkunft her ethnisch, geografisch oder zeitlich, noch auf natürliche oder juristische Personen ein. Sie bewegt sich unter anderen auf der Grundlage des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) vom 19. Mai 1953 und in der Anpassung des Kriegsfolgenbereinigungsgesetzes (KFBG) vom 21. Dezember 1992 sowie der Regelungen des Bundes und des Freistaates Sachsen zur Integration und Teilhabe der (Spät-)Aussiedler, Kontingentflüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund.
Der AVS ist Mitglied und Kooperationspartner des LVS, der sächsischen Struktur des BdV, und in der Stiftung Erinnerung, Begegnung, Integration – Stiftung der Vertriebenen in Sachsen. Er stellt zwei Mitglieder im geschäftsführenden Vorstand des LVS und ein Mitglied im Vorstand der Stiftung EBI. Darüber hinaus vertritt er neben dem Beauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler des Freistaates Sachsen die Bevölkerungsgruppe der Aussiedler mit einem berufenen Mitglied im Landesintegrationsbeirat und im Fachbeirat des Beauftragten und beteiligt sich aktiv an der Beratung zu gesetzlichen Normen und Richtlinien in seinem Einflussbereich.
In diesem Zusammenhang war und ist er auch aktiv beteiligt an der Konzipierung und Gestaltung des Bildungs- und Begegnungszentrums „Transferraum Heimat“ in Hoyerswerda OT Kanppenrode sowie des Kultur- und Begegnungszentrums im Haus der Demokratie in Leipzig und den Begegnungszentren in Dresden und Chemnitz. Einen besonderen Anteil hat er dabei an der Integration von Migrationsberatungsstellen für Erwachsene (MBE) in die Begegnungszentren in den Regionen, die in Leipzig und Zwickau bereits vollinhaltlich wirksam geworden sind, rege in Anspruch genommen werden und die Verbandsarbeit bereichern. Gleiche gilt auch für die Entfaltung Gleiches gilt auch für die Entfaltung der Zusammenarbeit mit den christlichen Kirchen im Freistaat, wo insbesondere beim Aussiedlertag der evangelischen Kirche die Rollen des Beauftragten und des Verbandes gestärkt werden konnten.
Durch die Mitgliedschaft in und die Zusammenarbeit mit der LmDR sowie ausgeprägte Arbeitskontakte auch mit dem BdV ist der AVS bundesweit vernetzt und ein gefragter Partner in der konzeptionellen Arbeit, weil er unter anderem in seinen Reihen auf 35 Jahre Erfahrungen und Tradition der Verbandsarbeit im Freistaat Sachsen zugreifen kann. Eine Würdigung dieser Zusammenarbeit kommt z.B. darin zum Ausdruck, dass die 2024 fertiggestellte Wanderausstellung des Zentrums gegen Vertreibungen des BdV „Stilgeschwiegen! – Die Vertriebenen in der SBZ und der DDR“ nach ihrer Eröffnung zuerst in Hoyerswerda und nachfolgend in Leipzig (in der katholischen Kirche) präsentiert wurde.
Durch den AVS wurde das Verbandsleben des LVS wesentlich bereichert, indem in Leipzig ein neuer Chor „LIPA“ entstand, der sich in kürzester Zeit bühnenreif in der Chorlandschaft etablierte, das Ensemble „Sonnenschein“ in der Zeit vom 20jährigen Bestehen bis zum 25. Jubiläum in diesem Jahr sich mit mehreren Preisträgern in aufeinander folgenden Jahren bei nationalen und internationalen Wettbewerben etablieren konnte und nun auch ein Mitglied im Bundesjugendzupforchester stellt.
Diese Entwicklung erfüllt uns mit Stolz und uns ist auch gleichzeitig Maßstab und Ansporn für die weitere Arbeit, insbesondere für die Gewinnung Engagierter aus der jungen Generation zur Sensibilisierung gegen Flucht und Vertreibung. Durch interessante Angebote sowohl im BBZ „Transferraum Heimat“ als auch in der Freizeitgruppenarbeit in den Begegnungszentren.
Florian Braun