Heute, am 27. August, beging die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland im Freistaat Sachsen in Chemnitz den 82. Jahrestag der Auflösung der Wolgarepublik und damit der gewaltsamen Umsiedelung dieser Volksgruppe in der damaligen Sowjetunion. Dieses Trauma, diese kollektive Bestrafung einer ganzen Volksgruppe infolge des Überfalls Nazideutschlands auf die Sowjetunion und des Vernichtungskrieges, die sich als Teil des Landes verstand und es mit entwickelte, prägt Familien tief bis heute; in den Ansprachen und der späteren Lesung sowie den Gesprächen wurden die Familienschicksale greifbar. Es ist unsere Pflicht, auch heute daran zu erinnern und uns für die Bewahrung der Identität der Deutschen aus Russland einzusetzen wie auch den weiteren Zuzug von Spätaussiedlern zu ermöglichen und für Rentengerechtigkeit einzutreten. Sachsen ist inzwischen für viele Spätaussiedler Heimat, geschätzt über 150.000 Menschen – diese gestalten unser Leben mit. Wir werden dies auch im Transferraum Heimat in Knappenrode dokumentieren und würdigen. Die Landsmannschaft ist ebenso engagiert bei der Aufnahme und Begleitung heutiger Spätaussiedler und Flüchtlinge, z.B. aus der Ukraine infolge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine (wann wird die Menschheit lernen, dass Kriege das Menschliche vernichten?) … danke für dieses Engagement. Beim Zusammensitzen nach der Kranzniederlegung im Chemnitzer Begegnungszentrum wurde wieder einmal deutlich: Gemeinschaft wird gepflegt und der Platz reichte kaum für alle Teilnehmer aus. Ein gedankenvoller würdiger und anregender Tag.
Liane Labuhn