Wer nicht gern liest … in die Videos der Chöre reinhören, alle haben sich selbst übertroffen, ein Genuss beim Zuhören … Am 3. Juli feierte der Landesverband der Vertriebenen und Spätaussiedler sein nunmehr 10. Chöretreffen in der St.-Johannes-Kirche in Reichenbach/OL., stimmig organisiert von Frau Florian, begrüßt durch die Bürgermeisterin Frau Dittrich, den Landesvorsitzenden Frank Hirche und stilvoll durch den gesamten Tag moderiert von Liane Labuhn. Eingestimmt wurde der Tag von 6 Vikaren, die, gemeinsam mit Herrn Pfarrer Wiesener und Frau Generalsuperintendentin Rinecker, einen sehr ansprechenden Gottesdienst zu Heimat gestalteten. Um Heimat ging es auch Daniel Wendorf, Stipendiat der Stiftung „Erinnerung Begegnung Integration“, der zu seinem Dissertationsthema „Flüchtlinge und Vertriebene in Dresden 1945 bis 1952“ sprach. Auch auf dem Kirchplatz herrschte reges Treiben bei vielfältigen Gesprächen. Es sangen die Chöre aus Krappitz und Waldenburg in Polen, von den Spätaussiedlern der Jugendchor Sonnenschein, der Chor Lipa (beide aus Leipzig) sowie der Chor Silberklang (Dresden) wie auch der Chor des BdV Kreisverbandes Dresden. In meinem Grußwort erinnerte ich an die vielfältigen wirklichen wie auch hausgemachten Konflikte, die unseren Zusammenhalt gefährden. Indem wir Meinung nicht mehr als etwas sehen, was wir uns erarbeitet haben sondern davon ableiten was wir sind (alter weißer Mann, Person of Color, Migrant, Flüchtling, feministische Frau usw. usf.), fangen wir an, jede andere Ansicht als persönlichen Angriff zu nehmen und grenzen aus. Doch spätestens seit dem Krieg in der Ukraine sehen wir, dass es keine unumstößlichen Wahrheiten gibt, Gewissheiten sind innerhalb von Augenblicken zu ändern vermögen, Waffenlieferungen zB doch sinnvoll sein können. Und so ist es dann auch bei anderen Themen, lassen wir in unserem Herzen immer auch eine Tür offen für eine andere Sichtweise, die Wahrheit ist ein Ganzes aus vielen Teilen. … Und wie wird es weitergehen … bereits am Samstag ging der Landesvorstand in Klausur, um über drei Regionalverbände und einen Satzungsentwurf zu beraten, um Vereinen ein Dach zu bieten, Vorstände zu entlasten und Verwaltungsarbeit zu konzentrieren. Bzgl der Chöretreffen teile ich mit anderen die Meinung, 10 Jahre nicht als Schluss sondern als Ansporn zu nehmen. Ein jährliches trinationales Chöretreffen mit Teilnehmern aus der Region, ein Kulturtag … die zahlreichen Teilnehmer, das Erneuern von Freundschaften, Einladungen und Gegeneinladung zeigen, wie wichtig den Menschen solche Begegnungstage sind!