Ein beeindruckendes Treffen in Leipzig

Der Freundeskreis Nordostpreßen/Kaliningrad führte am 23.04.2022 den vom Sächsischen Staatsministerium des Innern geförderten gemeinsam mit dem Landesverband der Vertriebenen und Spätaussiedler Sachsen/Schlesische Lausitz und dem Aussiedlerverband Sachsen nach 3-jähriger Unterbrechung 8. Tag der Heimat in Leipzig durch. Eberhard Grashoff begrüßte in der „Seilbahn“ die über 80 Gäste ostpreußischer Herkunft, wie auch mit schlesischen, pommerschen und deutschen Wurzeln aus der ehemaligen UdSSR. Für zahlreiche Gäste war es ein freudiges Wiedersehen nach langer Abstinenz durch Corona. Neben den Ehrengästen begrüßte er ganz besonders Sachsens prominentestes Wolfskind, Gertraud Groß aus Chemnitz. Die Veranstaltung wurde umrahmt von den vom SMI geförderten Wanderausstellungen „Wolfskinder“ und „Heimatwechsel“.
MdL Ronald Pohle würdigte in seinem Grußwort die ehrenamtlichen Aktivitäten der Vertriebenen und Spätaussiedler auch für die Kriegsflüchtlinge und Opfer des russischen Aggressionskrieges auf die Ukraine und sicherte seine weitere Unterstützung als Landtagsabgeordneter zu.
Dr. Manfred Hellmund überbrachte als stellvertretender Vorsitzender die Grüße des Landesverbandes der Vertriebenen und Spätaussiedler sowie insbesondere die Grüße des Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für Vertriebene und Spätaussiedler, Dr. Jens Baumann. Er informierte über den Fortschritt der Bauarbeiten beim Weiterbildungs- und Begegnungszentrum „Transferraum Heimat“ in Knappenrode und lud die Teilnehmer zum Besuch am Sächsischen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung am 11. September zur Besichtigung des fertiggestellten 2. Bauabschnitts ein. Darüber hinaus gab er die Freischaltung der Internetpräsentation lvs-in-sachsen.de bekannt, über die nunmehr stets aktuelle Informationen zum Verbandsleben zu erhalten sind. Ein Dankeschön ging an Ronald Pohle für seine Unterstützung im Haushaltsauschuss des Landtages sowie sowie die Organisation der Veranstaltung durch seinen Büroleiter und unser Mitglied Henry Hufenreuter.
Hauptakteur der Veranstaltung war Dr. Christopher Spatz, der in eindrucksvoller Weise über seine umfassenden und tiefgreifenden sowie in seinem Buch „Nur der Himmel blieb derselbe“ veröffentlichten Forschungsarbeiten über Ostpreußens Hungerkinder und Wolfskinder berichtete. Das berührte jeden einzelnen Teilnehmer so, dass man während des Vortrags eine Stecknadel zu Boden fallen hören gekonnt hätte.
Abgerundet wurde die Veranstaltung einem bunten Frühlingsstraß von Melodien durch das Ensemble „Sonnenschein“, die besonders mit den jüngsten Akteuren im Vorschulalter die Herzen der Besucher eroberten.

Gertraud Groß berichtete auf ihrer facebook-Seite (https://www.facebook.com/profile.php?id=100000793411505) am darauf folgenden Tag: „Gestern, das Heimattreffen in Leipzig. Habe ein Video von dem Vortrag über die Wolfs und Hungerkinder im Nachkriegsostpreußen, den Dr. Christopher Spatz hielt, aufgenommen. Nur ein Teil seines Vortrages, wegen der Datenmenge. … (https://www.facebook.com/100000793411505/videos/704539080901604/)  Er war einer der Wenigen, die nach der Wende, das Thema in die Medien brachte. Ein herzliches Dankeschön sagte ich ihm für seine jahrelangen Recherchen und Arbeit an dem Thema. Besonders freuen ich mich, dass ich ihn noch in meiner Lebenszeit, persönlich treffen konnte und ich war erstaunt, dass er zielsicher auf mich zukam und mit meinem Namen ansprach. Auch die anderen Redner begrüßen mich und stellen mich vor, als das in Sachsen lebende Wolfskind. Mit einer Herzlichkeit, die mich sehr anrührte. … Danke. Eine Überraschung war, dass ich 2 Facebook Freunde dort traf, schön sich in Natura zu sehn. … War eine schöne Überraschung.“

Manfred Hellmund
Aussiedlerverband Sachsen