Begeisternde Ausstellung „Unsere Deutschen“ in Aussig/Usti nad Labem

Begeisternde Ausstellung „Unsere Deutschen“ in Aussig/Usti nad Labem. Inhaltlich wie auch in der Inszenierung. Wir erleben die Besiedlung, die wirtschaftlich-geistige Blüte, das Miteinander und Differenzen, Versuche der Annäherung (Badeni-Krise) wie auch dann den Absturz. Dies ist keine Ausstellung, die einen mit Texten erschlägt, sondern man bummelt durch Cafés und schaut Brod Kafka Kisch zu; man erlebt eine zweisprachige Abgeordnetenversammlung der 20er Jahre, gerät nach Theresienstadt (der Raum verengt sich und man spürt: du kannst nicht mehr weg), sieht neben deutschen Verbrechen auch deutschen Widerstand und dann den letzten Zug, der die letzten ausgewiesenen Deutschen außer Landes brachte … und und und: selbst besuchen. Auch für Schüler und junge Menschen! Mögen die Bilder einen kleinen Eindruck vermitteln. Hauptzweck war natürlich der Austausch mit dem Museumsdirektor V. Houfek und dem Historiker T. Okura. Insb wäre es mir ein Anliegen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf meinem Gebiet, die ja ganz hervorragend mit den Woiwodschaften Niederschlesien und Oppoln funktioniert, auch mit unserem tschechischen Nachbarn zu intensivieren; Die Partnerschaften Auerbach/Svoboda nad Upou, das Auswanderermuseum Nahlov, die Ausstellung im SMI „Das verschwundene Sudetenland“ sind schöne Ansatzpunkte. Unsere Gedanken kreisten um Konferenzen, Publikationen, Schülerexkursionen, Partnerschaften … gemeinsam lässt sich nicht nur Geschichte aufarbeiten sondern Zukunft gestalten.

Jens Baumann