Eröffnung der Tagung zur Literatur der Wolgadeutschen

15.00 Eröffnung der Tagung zur Literatur der Wolgadeutschen unter Mitwirkung von Johann Thießen, dem Bundesvorsitzenden der LmDR und stellvertretenden Vorsitzenden des BdV sowie Prof. Dr. Lothar Kroll vom Kuratorium der Stiftung Erinnerung, Begegnung, Integration – Stiftung der Vertriebenen in Sachsen und Teilnahme von Florian Braun, dem Vorsitzenden des Landesverbandes Sachsen der LmDR. Dr. Jens Baumann, unser Beauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler des Freistaates Sachsen, der ein Grußwort hielt und diese Veranstaltung auch fördert, hatte dazu schon in der Vorankündigung geschrieben.

Der gegenwärtige sowie völlig unrechtmäßige Angriffskrieg war natürlich auch Gegenstand der Grußworte. Nicht zuletzt die Wolgadeutschen kennen die Auswirkungen von Diktaturen. Inhaltlich lenkt die eigentlich für 2021 schon konzipierte Tagung, die dann der Pandemie zum Opfer fiel, den Blick auf das reiche kulturelle Erbe der Deutschen aus Russland. Wolgadeutsche/Russlanddeutsche Gegenwartsliteratur ist bei uns allgegenwärtig und schafft Verständnis füreinander, derer wir stets bedürfen – denn die Spätaussiedler, damit auch die Deutschen aus Russland, sind ein Teil unserer Gesellschaft, sie formen heute unser Land und eben auch unsere Kultur mit. (Hinweis: Die Vorträge werden auch per Live-Videostream übertragen.)

Wir hoffen und wünschen, dass diese Veranstaltung zum besseren Verständnis unserer deutschen Mitbürger, deren Vorfahren einst dem Ruf  der deutschen Adligen als Russlands Zarin Katharina II. folgten und dort eine wechselvolle Geschichte, geprägt mit Diskriminierung, Deportation und Tötung, erlebten, beiträgt.  Obwohl ihre Arbeitskraft immer geschätzt wurde, mussten sie dort leiden für das Unrecht, das Hitler-Deutschland dem russischen Volk angetan hat, weil sie Deutsche sind. Ihrem Wunsch folgend, in die Heimat ihrer Vorfahren nach Deutschland zurückzukehren, waren sie bis zu ihrer Ausreise Jahren voller Repressalien ausgesetzt und verloren dabei an Hab und Gut. In Deutschland angekommen, erwartete und erwartet sie leider keine „Willkommenskultur“. Von Vielen werden sie – ganz besonders in der aktuellen Situation – wegen ihrer russischsprachigen Prägung als „Russen“ angefeindet. Das ist ein Armutszeugnis für die Bürger unseres heutigen Deutschlands, insbesondere hinsichtlich der Kenntnisse und des Verständnisses der Geschichte. Oft sind solche Verhaltensweisen bis bis hin zu Mitarbeitern in Verwaltungen zu beobachten. Zu vergessen sind dabei auch nicht die deutschen Minderheiten, die heute noch in Russland und in der Ukraine sowie in den anderen Staaten der ehemaligen UdSSR und Osteuropas leben, den neben neben der von uns verurteilten Aggression Putins gegen die Ukraine und der Hilfe und Unterstützung für das vom Krieg betroffene Volk, unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung gilt.